Der Fall
von
AMG
Die Welt tanzte langsam zu dem eintönigen Rauschen – war das ein Walzer? Das war interessant. Da kam eine neue, schwache Stimme, die er von irgendwo kannte:
"Ich glaub‘, mir
wird‘s schlecht...“
Jetzt erkannte er
sie – es war seine eigene Stimme.
Da waren Hände, die
von irgendwo auftauchten und ihm aufzustehen halfen. Eine große Hilfe war das,
stöhnte er im Kopfe – jetzt wurde ihm erst wirklich schlecht. Als das Gefühl
verging, da lag er plötzlich auf dem Sofa und jemand gab ihm einen Schluck
Wasser.
„Besser jetzt,
Sohn?“
Mit überraschender
Mühe öffnete er die Augen und sah seinen Vater.
„Was...?“ fragte er
leise, unsicher, als seine Hand ganz von selbst zu der schmerzhaften Stelle am
Kopfe ging. „Was ist passiert?“
„Kannst du dich
denn nicht mehr erinnern?“ kam die besorgte Frage.
Er versuchte sich
zu konzentrieren, doch zuerst war es schwer. „Joe?...“ riet er eher als dass er
es wußte. „Ging er nicht die Treppe ‘runter?...“
„‘Gehen‘ würde ich
es nicht nennen,“ knurrte Ben, einen schwarzen Blick auf Joe richtend.
„Er rannte,“ gab er
lahm zu, um seines Kopfes Willen. „Ist er etwa – in
mich reingerannt?
„Ja, und du bist
über den Hocker gestolpert,“ fügte sein Vater hinzu. Ah, ja, daran konnte er
sich noch dunkel erinnern...
„Ich erschiesse den kleinen ...“ er murmelte etwas Unverständliches. Jemand legte ein feuchtes, kühles Tuch auf seinen schmerzenden Kopf. „Das tut gut...“
Beruhigt, lächelte Hoss zu Joe herüber, der ganz zerknirscht neben ihm stand. „Ihm geht‘s schon besser. Wenn er dich im ersten Gedanken erschiessen will, dann ist er ganz sich selbst.“
„Äh...“ Joe lächelte unüberzeugend, nicht ganz sicher ob es schlimmer sei, dass sein Bruder verletzt wurde, oder, dass er bald selbst verletzt werden könne...
ENDE